Die Suche nach dem richtigen Bodenbelag ist oftmals alles andere als einfach. Es gibt eine ganze Reihe wichtiger Fragen, die Sie sich vor einer abschließenden Entscheidung stellen sollten.
Da wäre einmal der Ort der Verlegung. Geht es um einen Bodenbelag für den Innen- oder für den Außenbereich? Wie intensiv ist die Nutzung des Bodenbelages und auf welche konkrete Art wird dieser genutzt. Der Bodenbelag in einer Garage muss ganz anders gestaltet sein als der Bodenbelag in einem Wohnzimmer.
Die Auswahl an unterschiedlichen Bodenbelagstypen ist groß. Vergleicht man dabei einmal Statistiken des Bundesverbandes Großhandel Heim & Farbe e.V. aus den Jahren 2014 bis 2016 mit den heute am Markt vorhandenen Bodenbelagstypen, fällt schnell auf, dass sich in den letzten Jahren auch neue und fortschrittlichere Beläge etabliert haben.
Ein sehr interessanter Bodenbelag beispielsweise, der in diesen Statistiken überhaupt nicht auftaucht, ist ein Steinteppich. Der Steinteppich als Bodenbelag für den Innen- und Außenbereich hat in den letzten Jahren einen kleinen Siegeszug begonnen, der vor allem mit seinen positiven Eigenschaften zusammenhängt.
Was ist ein Natursteinteppich?
Ein Natursteinteppich ist ein Teppich aus vielen kleinen, abgerundeten Natursteinen. In der Hauptsache spielen hier Quarze und Marmor eine wichtige Rolle. Neben den reinen Natursteinteppichen gibt es auch Varianten, bei denen zu den Natursteinen ein weiterer Stoff wie beispielsweise Muschelstücke, Halb-Edelsteine oder Glas gemischt wird. Das gibt dem Steinteppich noch einmal ein besonderes Flair. Ein Natursteinteppich mit Muschelstücken darin, kann einem Raum wie dem Badezimmer beispielsweise direkt eine ganz neue Atmosphäre verleihen.
Achtung – die Qualität ist hier ein wichtiger Faktor
Natursteinteppich als Bodenbelag für den Innen- und Außenbereich gibt es in den unterschiedlichsten Qualitätsstufen. Anders aber als bei Laminat beispielsweise gibt es hier keine Angaben wie die Abriebklasse, die Aufschluss über die tatsächliche Qualität des Natursteinteppichs bietet. Wichtig ist zum einen, die Stärke des Steinteppichs genau zu kennen, und zum anderen, genau zu wissen, welches Bindemittel genutzt wurde, um die Steine im Steinteppich zusammenzufügen.
Denn gerade das Bindemittel ist ein sehr wichtiger Kostenfaktor auf der einen aber auch ein essenzieller Qualitätsfaktor auf der anderen Seite. Ein billiges Bindemittel hält nicht so lang und ist weniger stabil wie ein hochwertiges Bindemittel. Einige solcher günstiger Alternativen gilben im Sonnenlicht sogar, sodass der Boden nach einiger Zeit einen unansehnlichen Gelbstich bekommt.
Vorteile eines Natursteinteppichs
Tatsächlich ist das Bindemittel die einzige „Schwachstelle“ des Natursteinteppichs. Wer hier auf Qualität achtet, ist mit diesem Bodenbelag absolut auf der sicheren Seite. Wir haben hier für Sie die wichtigsten Vorteile einmal zusammengefasst:
- Natursteinteppich ist leicht zu verlegen
- Natursteinteppiche für den Außenbereich sind wasserdurchlässig, sodass hier kein Stauwasser auf dem Bodenbelag entsteht – Grünspanbildung im Herbst oder Frühling sowie Frostschäden im Winter wird damit bestens vorgebeugt
- Ein Natursteinteppich ist zu 100 Prozent rutschsicher – selbst, wenn er nass ist
- Der Bodenbelag ist sehr pflegeleicht
- Natursteinteppiche gibt es in zahlreichen verschiedenen Farbvarianten und -konstellationen
- In einen solchen Natursteinteppich lassen sich auch wunderbar Muster und Motive einarbeiten
- Quarz und Marmor verfügen beide über den Härtegrad 7. Das macht diese beiden Steinarten besonders robust und haltbar. Damit ist ein Natursteinteppich deutlich belastbarer als andere Bodenbelage wie Vinyl– oder auch Fliesenböden.
- Ein Natursteinteppich wirkt schalldämmend, da er Lärm „schluckt“
- Steinteppiche bestehen aus offenporigen Steinen, was wiederum ein warmes und angenehmes Gefühl beim Barfußlaufen auf dem Boden hervorruft
- Natursteinteppiche sind absolut fugenfrei
Natursteinteppich verlegen – So einfach geht’s
Einen Natursteinteppich zu verlegen, fällt versierten Hobbyhandwerkern in der Regel nicht schwer. Die folgenden Schritte sind dabei einzuhalten:
- Bodengrundierung aufbringen – dieser ist wichtig, damit das Bindemittel nicht vom Boden unter dem Steinteppich aufgenommen wird, sodass am Ende nicht mehr ausreichend Bindemittel für den Zusammenhalt des Teppichs vorhanden ist.
- Anschließend muss der Steinteppich „angerührt“ werden. Hier werden Bindemittel und Steine vermengt. Achten Sie vor allem auf ein UV-beständiges Bindemittel und halten Sie sich bei der Mischung des Steinteppichs genau an die Mengenangaben und Anweisungen. Da auch Natursteine Feuchtigkeit aufziehen, kann eine falsche Dosierung der Steinmenge oder des Bindemittels zu erheblichen Nacharbeiten bis hin zu starken Schäden am Bodenbelag führen.
- Anschließend wird der Steinteppich auf dem Boden gleichmäßig verteilt. 6 bis 8 mm sollte der Steinteppich am Ende stark sein.
- Nach dem Verteilen des Steinteppichs muss dieser mehrmals geglättet werden, sodass keine Wellen mehr im Boden zu sehen sind
- In Nassräumen sollte der Steinteppich mit einer entsprechenden Versiegelung bearbeitet werden.
- Anschließend muss der Steinteppich 24 Stunden ruhen und darf in dieser Zeit auch nicht begangen werden. Nach 48 Stunden können Möbel wieder in den Raum gestellten werden. Bis zur vollständigen Aushärtung des Bodens dauert es rund 7 Tage. Erst nach diesen 7 Tagen sollte der Boden erstmals feucht gereinigt werden.
- Anders als Fliesen beispielsweise nimmt ein Steinteppich keinen Schaden, wenn mal ein Glas, ein Teller oder etwas Schwereres herunterfällt.
Fazit
Ein Natursteinteppich ist eine wunderbare Alternative zu herkömmlichen Bodenbelägen. Der unerwartet warme Bodenbelag, der den Füßen richtig guttut und für eine ganz neue Atmosphäre im Raum sorgt, ist dazu auch noch außergewöhnlich robust. Wenn Sie vor allem im Bereich des Bindemittels auf die notwendige Qualität achten, werden Sie auf jeden Fall lange Freude an Ihrem Natursteinteppich als Bodenbelag für alle Wohn- und Nutzräume haben.