Palmen bieten eine tolle Urlaubsatmosphäreauf der Terrasse oder im Garten. Robuste Palmen, wie die Hanfpalmen sind sogar weitgehend winterfest und pflegeleicht. Wenn der Winter kommt, stellt sich jedoch die Frage, wie man sie sicher und erfolgreich vor Frost und Austrocknung schützt. Viele Palmen überwintern auch im Freiland gut mit den entsprechenden Maßnahmen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Winterschutz im Freien achten müssen, sodass Ihre Palmen sorglos überwintern können.
Palmen überwintern – Es kommt auf die Temperatur an
Insgesamt besteht die Familie der Palmen aus 183 Gattungen. Die meisten davon werden in Töpfen oder auch in Kübeln gehalten und relativ früh ins Haus geholt. Warum? Ganz einfach, sie vertragen keine Minustemperaturen. Es gibt aber auch Palmenarten, die mit dem Winter keinerlei Probleme haben und die Sie problemlos draußen lagern können.
So unter anderem die Chinesische Hanfpalme, die Zwergpalme, die Mazari-Palme und die Nadelpalme. Diese Palmenarten halten alle eine Temperatur von Minus 15 Grad Celsius aus. Die Nadelpalme sogar eine Temperatur von bis zu -23 Grad. Natürlich kann es passieren, dass der Winter kälter wird als erwartet, aber so haben Sie schon einmal einen groben Richtwert, an dem Sie sich orientieren dürfen.
Grundsätzliche Tipps beim Palmen winterfest machen
Auch wenn Sie die Winterhärte Ihrer Palmenarten kennen, müssen Sie einige Regeln beachten. Denn Palmen überwintern je nach Mikroklima am Standort und Windbelastung unterschiedlich schlecht oder auch gut. In einer nach Süden ausgerichteten, geschützten Lage und einer wärmenden Wand oder Hauswand im Hintergrund ist der erforderliche Winterschutz häufig minimal. Auch wenn die Temperaturen im Toleranzbereich bleiben, gehen Sie immer ein gewisses Risiko ohne Schutz ein. Die Ursache für den Tod einer Palme liegt einerseits unter einer Mindesttemperatur, andererseits ein Trockenschaden durch gefrorenen Boden, der kein Wasser liefert. Folgende Grundsätze sollten Sie beim Winterschutz beachten:
- Das Alter ist entscheidend: Je älter und somit auch größer Ihre Palme ist, desto wetterfester ist sie auch. Die Palme sollte ca. 50 Zentimeter hoch und mindestens 5 Jahre alt sein, wenn Sie im Garten angepflanzt wird. Jüngere Gewächse brauchen in der Regel mehr Schutz vor der Kälte
- Achten Sie auf die Wurzel: Dieser Bereich ist bei Palmen sehr empfindlich, sodass Sie darauf achten sollten. Den Palmenblättern macht der Winter nichts aus, diese vertragen Minustemperaturen problemlos
- Vermeiden Sie Dauerfrost: Anhaltender Dauerfrost sollte vermieden werden. Frost, der nur kurzzeitig vorhanden ist, ist für Palmen aber in der Regel kein Problem
- Achtung vor Wärmeschock: Ständiges Aus- und Einräumen sollte vermieden werden, da es sonst zu einem Wärmeschock kommen kann. Daher sollten Sie Ihre Palmen nur ein bis zwei mal pro Jahr schützen
Überwinterung im Haushalt
Wenn Sie mit Ihrer Kübelpalme auf der sicheren Seite sein wollen, sollten Sie sie im Winter in das Haus stellen. Es ist jedoch von Vorteil, wenn eine Palme im Pflanzengefäß – selbst eine gewisse Frosttoleranz mit sich bringt und schon etwas größer ist – auch im Spätherbst oder Winter sich so lange wie möglich draußen aufhält. Das Haus sollte spätestens dann bepflanzt werden, wenn tagsüber oder nachts Temperaturen unter – 10 Grad Celsius sind.
Palmen winterfest machen im Außenbereich
Um den empfindlichen Wurzelbereich zu schützen, können Sie eine dicke Schicht Rindenmulch, Blätter, Fichte oder Stroh auftragen. In einem Pflanzengefäß können Sie auch auf eine Kokosnussmulchscheibe zurückgreifen. Ein Eimer sollte mehrmals mit einem Isoliermaterial (Kokosmatte, Luftpolsterfolie) umwickelt werden. Er wird auf einen Styropor oder eine Holzplatte gelegt. Dies ist ein minimaler Schutz, der immer erfolgen sollte.
Binden Sie die Blätter an mehreren Stellen locker mit einem Seil zusammen – es sollte noch ein wenig Luft im Inneren zirkulieren können. Somit ist das Wachstumszentrum der Palme vor Frost, kaltem Wind und hohen Schneelasten geschützt.
Bei mittlerem Winterschutz – wirksam bei mäßigem Frost – wird die erste Stufe verlängert: Die Palmblätter werden zusätzlich mit einem Jutesack, Vlies oder einer Stroh- oder Schilfmatte umwickelt. Verwenden Sie kein schwarzes Vliesmaterial – die Sonne würde es überhitzen und das entstehende Kondenswasser könnte nicht entweichen! Die Matte oder der Sack sollte nach Möglichkeit auch die Oberseite des Rumpfes bedecken – eine kleinere Handfläche sollte vollständig umwickelt sein. Alternativ können Sie ein Gitter um die Außenpalme bauen, in das so viele Blätter gefüllt sind, bis der Stamm darin verschwindet. Der Kronenschutz sollte entfernt werden, wenn die Temperaturen wieder milder sind. So bekommt die Handfläche Luft und es bildet sich keine Fäule.
Im Winter benötigen kalte Regionen möglicherweise mehr Schutz. Zumindest wird es jetzt etwas teurer – vor allem bei großen Palmen. Wenn Sie kreativ werden und handwerklich arbeiten möchten, können Sie ein temporäres Gewächshaus aus Holz (als Rahmen), Folie oder Glas bauen. Von Luftpolsterfolie (mit größeren Luftkammern) oder Styropor können Sie einen einfachen Schutz durch Kleben oder Nähen bilden. Es sollte darauf geachtet werden, dass innen genügend Luftvolumen vorhanden ist – die Palmblätter können vorher etwas eingeengt werden.
Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie sich sicher sein, dass Ihre Palmen winterfest sind und sie den Winter überleben werden.