Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung

Ein Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung mischt Innen- und Außenbereich miteinander. Foto: © D. Ott / stock adobe

Bei Wind und Wetter im Garten sitzen und die Pflanzenpracht genießen – eine schöne Vorstellung. Diese verwirklicht sich mit einem Raum, in dem sich Wohnzimmer und Außenbereich miteinander vermischen: dem Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung. Er dient unabhängig von Saison und Wetter als Entspannungsoase.

Wintergärten als Trend für mehr Wohnraum

Einen Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung wünschen sich Menschen, die auch indoor die Gartenliebe packt.

Denn ihren Garten nutzen:

  • 77 Prozent der Deutschen, um zu entspannen,
  • 63 Prozent der Gartenbesitzer Zeit, um Zeit mit Freunden oder der Familie zu verbringen,
  • 41 Prozent der Gärtner, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Das besagt die Studie „Deutschland, deine Gärten: Spannende Zahlen und Fakten“. Spielt das Wetter nicht mit, verlagern sich diese Tätigkeiten in den Wintergarten.

Dieser fungiert als „grüne“ Erweiterung des Wohnzimmers. Dafür reicht es, eine gemütliche Sitzecke zwischen der Pflanzenpracht aufzustellen. Der Wintergarten eignet sich somit zum Entspannen, zum gemütlichen Beisammensein und zum Gärtnern. Das machen 59 Prozent der deutschen Gartenbesitzer am liebsten.

Gestaltungsmöglichkeiten eines multifunktionalen Wintergartens

Ein Wintergarten-Anbau ans Wohnzimmer schafft eine Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich. Er holt ein Stück Garten in den Innenbereich und …

  • erweitert den Wohnraum,
  • ermöglicht auch bei schlechtem Wetter das Gefühl, in der Natur zu sein und
  • ist ganzjährig nutzbar

Damit der Wintergarten gemütlich und einladend aussieht, bildet eine Sitzgruppe sein Herzstück. Eine weitläufige Sofalandschaft oder ein Esstisch samt Stühlen kommt infrage.

Wer sich am liebsten allein entspannt, stattet den Wintergarten mit einem Lesesessel und einem kleinen Beistelltisch aus. Auf diesem finden eine Tasse Kaffee, Snacks und das Lieblingsbuch Platz.

Sobald beim Wintergarten die Freude am Gärtnern im Mittelpunkt steht, ziehen zahlreiche Zimmerpflanzen darin ein. Als Erweiterung des Wohnraums ist der Wintergarten beheizt. Herrschen mindestens 15 Grad Celsius, eignen sich folgende Gewächse als „grüne“ Dekoration:

  • Drillingsblumen, die elegant ein Rankgitter oder ein Regal emporklettern,
  • Orchideen, die einen hellen, jedoch nicht vollsonnigen Standort bevorzugen,

Muschelingwer, der sich als anpassungsfähige Pflanze auch für Garteneinsteiger eignet.

Tipp: Ein beheizter Wintergarten empfiehlt sich als Überwinterungsquartier für frostempfindliche Pflanzen. In ihm verbringen Mittelmeerpflanzen – Oleander, Olive, Echte Zypresse – die kalte Jahreszeit.

Wohn- und Gartenbereich miteinander vereinen

In einem Wintergarten dürfen Wohnraum und Garten fließend ineinander übergehen. Daher spricht nichts dagegen, neben dem Sitzbereich einen Schrank oder ein kleines Regal mit Gartenutensilien einzurichten. In diesem befinden sich Gartenhandschuhe, Gießkanne sowie alle Gartenwerkzeuge und Hilfsmittel, die für die Pflanzenpflege taugen.

Mit der richtigen Ausrüstung fällt es leicht, den Wintergarten in einen „Urban Jungle“ zu verwandeln. Zwar widerlegen Studien die Behauptung, Zimmerpflanzen seien natürliche Luftreiniger – wer seinen Wintergarten mit vielen Pflanzen ausstattet, zieht dennoch seinen Nutzen daraus. Denn:

  • Zimmerpflanzen können die Stimmung heben.
  • Der Anblick von Pflanzen kann psychischen Stress reduzieren.
  • Zimmerpflanzen können einen positiven Einfluss auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nehmen.

Die positiven Eigenschaften von Zimmerpflanzen prädestinieren einen Wintergarten, in dem sich viele Pflanzen befinden, als Ort der Entspannung oder als Hobbyraum. Ebenso eignet er sich als Musikzimmer, Atelier oder Spielzimmer für den Nachwuchs.

Achtung: Halten sich Kinder und Haustiere im Wintergarten auf, sollten sich darin keine giftigen Gewächse befinden. Auch dornige Pflanzen können für neugierige Kinderhände und Tiernasen gefährlich sein.

Wintergarten und Energieeffizienz – passt das zusammen?

Ein Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung steht in verschiedenen Varianten zur Auswahl.

Wintergarten mit Rundumverglasung: Die Rundumverglasung erschafft einen von allen Seiten lichtdurchfluteten Raum. In diesem gedeihen Pflanzen, die einen vollsonnigen Standort bevorzugen. Dazu gehören der Zitrusbaum, Bartblumen und Lavendel.

Teilverglaster Wintergarten: In einem schattigen, teilverglasten Wintergarten fühlen sich Hibiskus, Elefantenohr und Baumfarn wohl.

Trotz einer Voll- oder Teilverglasung sind hochqualitativ verbaute Wintergärten energieeffizient. Dank einer sorgfältigen Dämmung bleibt die Wärme im Raum. Unterstützend ergibt es Sinn, bei den Glasflächen auf eine Dreifachverglasung zu achten. Alternativ kommt eine spezielle Isolierverglasung oder eine Wärmeverglasung zum Einsatz.

Materialwahl für die maximale Langlebigkeit

Neben der Verglasung spielt bei Wintergärten die Wahl des Rahmenmaterials eine Rolle. Zur Auswahl stehen:

  • witterungsbeständiges Aluminium,
  • hochwertiges Holz,
  • pflegeleichter Kunststoff.

Aluminium und Kunststoff dämmen schlechter als Holz, und Naturmaterial ist pflegeintensiv. Eine langlebige Lösung bildet eine Aluminium-Holz-Kombination. Sie hat eine hohe Tragfähigkeit, dämmt gut und hält der Witterung über Jahrzehnte stand.

Wer Kunststoff als Baumaterial bevorzugt, achtet darauf, dass die Rahmenkonstruktion aus Mehrkammerprofilen besteht. In diesen befindet sich Luft, die die Wärmedämmfunktion des Kunststoffrahmens erhöht.

Pflege- und Wartungstipps

Damit ein Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung lange Zeit Freude bringt, braucht er regelmäßige Pflege. Wie hoch der Pflegeaufwand ausfällt, hängt von den Materialien ab.

Holz als Rahmenmaterial ist im Vergleich zu Aluminium und Kunststoff pflegeintensiv. Es braucht mindestens einmal im Jahr den Anstrich mit Holzöl sowie einem Holzschutzmittel.

Neben der Pflege des Rahmenmaterials widmen sich Besitzer eines Wintergartens regelmäßig der Verglasung. Mindestens zweimal im Jahr heißt es: Ärmel hochkrempeln und Fenster putzen. Die Putzaktionen eignen sich zu Beginn des Frühjahrs und am Herbstende.

Der Putzaufwand bei Glasflächen verringert sich, wenn selbstputzende Gläser zum Einsatz kommen. Ihre Beschichtung verhindert, dass sich Schmutz festsetzt. Er löst sich spätestens beim nächsten Regenschauer ab. Ein zusätzlicher Lotuseffekt beugt zudem Wasserflecken auf dem Glas vor.

Fazit

Ein Wintergarten als multifunktionale Wohnraumerweiterung mischt Innen- und Außenbereich miteinander. Er bietet das gemütliche Ambiente eines Wohnzimmers und die grüne Idylle des Gartens. Damit eignet er sich für diejenigen, die auch bei schlechtem Wetter oder im Winter Natur genießen wollen.