Menu

Einbruchsschutz – Terrassentür sicher verschließen

So macht man eine Terrassentür einbruchsicher. Foto ©Rainer Fuhrmann stock adobe

Nach der kurzen Zeit relativer Ruhe in der Corona-Phase – als eigentlich alle Menschen die meiste Zeit über zu Hause waren – gehen die Einbruchszahlen wieder nach oben.

Die aktuelle Einbruchstatistik zeigt, dass im Jahr 2022 mehr als 65.908 Wohnungseinbrüche in Deutschland verübt wurden. Dabei wurde ein Schaden in Höhe von über 280 Millionen Euro verursacht. Statistisch gesehen sind das über 7,5 Einbrüche oder Einbruchsversuche pro Stunde.

Die am häufigsten genutzte Einstiegsmöglichkeit für Verbrecher sind dabei Fenster und Terrassentüren. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Fenster so einbruchsicher wie möglich zu gestalten. Bei den Türen zur Terrasse oder zum Balkon ist es etwas schwieriger – denn hier sind noch größere Glasfronten vorhanden, die es Einbrechern ermöglichen, Haus oder Wohnung zu betreten. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, gerade bei der Auswahl und der Gestaltung der Terrassentür auf Modelle zu setzen, die so einbruchssicher wie möglich sind.

Warum brechen Diebe eigentlich am liebsten über Fenster und Terrassentüren ein?

Dass Terrassen- und Balkontüren gern als Einstiegsort für Einbrecher genutzt werden, hat verschiedene Gründe. Da wäre natürlich einmal der Umstand, dass Glasfronten aller Art erst einmal der schwächste Punkt eines Hauses sind. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Die Terrasse liegt meist auf der Rückseite des Gebäudes – oftmals im Garten und umrahmt von einer Hecke oder einem Zaun. Der Sichtschutz, der sonst dafür sorgt, dass man sich im eigenen Garten nicht beobachtet fühlt, wird jetzt zur Wohlfühlzone für potenzielle Einbrecher. Deshalb ist die Terrasse für Einbrecher oftmals der beste Einstiegsort – hier können sie sich auch mal ein paar Minuten mehr Zeit nehmen, ohne gleich fürchten zu müssen, dass sie entdeckt werden.

So kann man seine Terrassentür sichern

Das zeigt deutlich, dass es bei der Auswahl der richtigen Terrassentür nicht nur darauf ankommt, die Wohnung auch im Winter warm zu halten. Wie wichtig das Thema Sicherung der Terrassentür ist, zeigt eine andere Statistik. Dem Einbruch-Report der deutschen Versicherungswirtschaft aus dem Jahr 2015 lässt sich beispielsweise ablesen, dass in Einfamilienhäusern der Einstiegspunkt von Einbrechern in 40,7 Prozent eine Fenstertür oder Terrassentür ist. Knapp dahinter mit 40,4 Prozent liegen klassische Fenster.

Zum Vergleich: In einem Mehrfamilienhaus dringen mehr als 55 Prozent aller Einbrecher tatsächlich über die Haustür und dann die Wohnungstür in die Wohnung ein. Hier sind es „nur“ 23,2 Prozent, die über eine Fenstertür wie die Terrassen- oder die Balkontür einbrechen. Wir zeigen Ihnen in der Folge, wie Sie Ihre Terrassentür richtig gegen Einbruch absichern können.

Die richtige Sicherung gegen das Aufhebeln der Tür

Terrassentüren können wunderbar gegen das Aufhebeln nachgerüstet werden. Das Aufhebeln ist tatsächlich die meistgewählte Art, durch ein Fenster oder eine Terrassentür in ein Haus einzudringen. Oftmals brauchen Einbrecher dafür lediglich einen Schraubendreher. 70 bis 80 Prozent aller Einbrüche über Fenster und Fenstertüren erfolgen durch das Aufhebeln. Zwei Möglichkeiten gibt es, das zu vermeiden.

1.     Die Aufschraubsicherung

Dabei handelt es sich um einen Fensterbeschlag, der vor einem Einbruch durch Aufhebeln der Terrassentür schützen soll. Die Sicherung muss am Rahmen der Terrassentür befestigt werden. Das passiert jeweils auf der Scharnier- und auf der Griffseite.

Aufschraubsicherungen kann man schon ab 35 Euro kaufen und anschließend selbst montieren. Experten raten, pro laufenden Meter eine Aufschraubsicherung zu installieren. Wichtig ist dabei, dass die gekauften Sicherungen auch der Norm DIN 18104 Teil I genügen. Denn nur dann bieten sie wirklich Sicherheit.

Ein Manko ist sicherlich der Umstand, dass man diese Aufschraubsicherungen sieht – sie sind recht auffällig, und die Optik stört manchen Hausbesitzer. Andererseits kann genau das auch direkt eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Einbrecher haben. Diese sehen auf den ersten Blick, dass man in Ihr Haus auf diesem Weg nicht schnell und problemlos eindringen kann – also lassen sie es lieber gleich ganz.

2.     Pilzkopfzapfen

Variante Nummer zwei ist die Nachrüstung mit Pilzkopfzapfen. Dabei handelt es sich um einen Zapfen, der nicht die klassische Zylinderform hat, sondern wir ein Pilz geformt ist. Das bringt den Vorteil mit, dass sich der Kopf des Zapfens mit dem Schließstück verkeilt. Das wiederum verhindert das Aufhebeln der Fenstertür.

Auch hier gibt es eine DIN-Norm, die eingehalten werden sollte. Das ist die DIN 18104 Teil II. Produkte, die dieser Norm entsprechen, garantieren ein gutes Maß an Sicherheit.

Für eine zweiflüglige Terrassentür muss natürlich jeder Flügel mit einem Pilzkopfzapfen nachgerüstet werden. Diese Variante ist die deutlich teurere der beiden. Hier müssen Sie für eine Terrassentür schon allein für das Material rund 300 Euro rechnen. Damit ein Pilzkopfzapfen wirklich Sicherheit bietet, ist hier eine fachmännische Montage unumgänglich.

Die Türgriffe sind ein neuralgischer Punkt

Das Aufhebeln von Türen und Fenstern ist nicht der einzige Weg in Ihr Haus. Manche Einbrecher sind auch so dreist und schlagen das Glas ein, um durch ein kleines Loch im Glas nach dem Türgriff zu greifen und so die Tür zu öffnen.

Das können Sie verhindern, indem Sie sich Türgriffe mit Schlössern zulegen. Selbst wenn dann jemand ein Loch ins Glas schlägt, kann er den Türgriff trotzdem nicht umlegen und die Tür nicht öffnen.

Auch das Glas an sich kann gegen Einbruch geschützt werden

Es kommt selten vor, doch theoretisch kann ein Einbrecher auch die gesamte Glastür einschlagen und sich so Zugriff zu Ihrem Haus verschaffen. Damit das nicht passieren kann, können Sie entweder einbruchhemmendes Glas nachrüsten.

Oder Sie entscheiden sich für eine einbruchhemmende Sicherheitsfolie. Mit dieser kleben Sie die komplette Scheibe ab. Ziel ist es, die Scheibe auch dann als Ganzes zusammenzuhalten, wenn sie schon gesplittert ist.

Auch hier gibt es eine DIN, die von der Polizei empfohlen wird. Sowohl beim einbruchhemmenden Glas als auch bei der Folie ist das die DIN EN 356.

Für die Folie müssen Sie mit Kosten ab 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Beim einbruchhemmenden Glas kommen für eine Nachrüstung Kosten in Höhe von 50 bis 120 Euro pro Quadratmeter Glas auf Sie zu.

Das gilt es bei einer Nachrüstung oder bei einem Neubau zu beachten

Wenn Sie eine neue Wohnung oder ein neues Haus beziehen und dieses neu einrichten, sollten Sie direkt auf die Sicherheit der Terrassen- oder Balkontür und der Fenster im Erdgeschoss achten. Wenn Sie feststellen, dass hier Nachrüstarbeiten erforderlich sind, können diese durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Das geht allerdings nur noch im Rahmen des Programms „Altersgerecht umbauen“.

Wenn Sie direkt komplett umbauen möchten, können Sie auch eine geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Tür installieren lassen. Auch hier gibt es natürlich eine DIN-Norm, nämlich die DIN EN 1627 ff. Ebenfalls für ausreichend Sicherheit sorgen Türen der Widerstandsklasse RC2.

Die Möglichkeit, ein Darlehen über die KfW in oben genanntem Förderprogramm zu erhalten, haben Sie übrigens auch dann, wenn Sie Wohnraum kaufen, der bereits in besonderem Maße gegen Einbrüche geschützt ist.

Die mobile Version verlassen