Angesichts der immer weiter steigenden Immobilienpreise fragt sich mancher, ob es nicht günstigere Lösungen gibt, um in die eigenen vier Wände zu kommen. Die gute Nachricht: Es gibt sie! So zum Beispiel mit einem Modulhaus.
Ein solches Modulhaus bietet neben dem günstigeren Preis noch viele weitere Vorteile. Welche das sind und was es diesbezüglich zu beachten gibt, erklärt unser Ratgeber.
Was ist ein Modulhaus?
Grundsätzlich versteht man unter einem Modulhaus ein Gebäude, das außerhalb der Baustelle vorgefertigt und an Ort und Stelle nur noch aufgebaut wird. Modulhäuser werden daher nach bestimmten Plänen in Abschnitten, den sogenannten Modulen, fertiggestellt.
Diese Abschnitte werden dann zur Baustelle transportiert, wo sie zusammengesetzt und in die Fundamente eingebaut werden. Typische (und klassische) Modulhäuser sind zum Beispiel die bekannten Containerhäuser, welche – wie der Name verrät – aus Schiffscontainern zusammengesetzt werden. Aber auch aus verschiedenen anderen Materialien werden Modulhäuser heute angeboten.
Und wer nun denkt, ein solches Modulhaus sei lediglich eine Notlösung und kaum langfristig haltbar, der irrt sich. Modulare Gebäude werden heute nach den gleichen oder sogar höheren Standards gebaut wie vor Ort errichtete Häuser. Die Bauweise moderner Modulhäuser wird auch als „permanente Modulbauweise“ bezeichnet und beinhaltet innovative Materialien wie robuste Trapezbleche, Verbundwerkstoffe usw..
Modulhaus: Die Vorteile
Modulare Häuser werden mithilfe perfekt organisierter und standardisierter Prozesse vorgefertigt und dann vor Ort von hochqualifizierten Fachleuten ausgebaut. Das spart Zeit und schließt kostspielige Fehler praktisch aus. Die Häuser werden nach allen geltenden örtlichen und staatlichen Vorschriften gebaut und konsequent auf Qualität geprüft. Schauen wir uns die vielen Vorteile doch einmal im Detail an:
(Fast) unendliche Möglichkeiten zur Individualisierung
Häuser, die in Modulbauweise errichtet werden, lassen sich bis ins kleinste Detail individuell gestalten. Renommierte Hersteller bieten ganze Grundriss-Sammlungen mit zahlreichen verschiedenen Häusern und Baustilen an und können auch Pläne verwenden, die der Kunde als Ausgangspunkt zur Verfügung stellt.
Man braucht keinen teuren Architekten, denn die meisten Hersteller bieten hausinterne Ingenieurleistungen an. Teilweise werden eigene Architekten beschäftigt, die dabei helfen, den gewünschten Stil und das gewünschte Design im die Praxis umzusetzen. Darüber hinaus gibt es buchstäblich Hunderte von Möglichkeiten zur Individualisierung, aus denen der Kunde wählen kann.
Enorme Zeitersparnis
Abhängig von der Komplexität des Hauses ist die Zeitersparnis einer der größten Vorteile von modular errichteten Häusern. Die meisten Hersteller von Modulhäusern arbeiten nach einem festen Zeitplan. Sie erhalten eine ungefähre Zeitangabe, wann Ihr Haus in Produktion gehen wird und wann der Produktionsprozess voraussichtlich abgeschlossen sein wird. Auch für die Lieferung und den Aufbau des Hauses wird es einen vordefinierten Zeitplan geben.
Um die maximale Zeitersparnis zu erreichen, können wichtige Vorbereitungen wie Aushub- und Fundamentarbeiten auf der Baustelle bereits erledigt werden, während das Haus bzw. dessen Module im Bau sind. Der Zeitrahmen für die Fertigstellung des Hauses, nachdem es auf der Baustelle eingetroffen und auf das Fundament gesetzt ist, liegt normalerweise zwischen 3 und 14 Tagen. Die Witterungsbedingungen spielen hier nur eine untergeordnete Rolle, da der größte Teil des Hauses bereits vormontiert ist.
Kostengünstig in die eigenen vier Wände
Modulare Häuser werden inzwischen vielfach in größeren Stückzahlen hergestellt. Dadurch sparen die Hersteller Kosten, indem sie Material in großen Mengen einkaufen. Diese Kostenersparnis wird – zumindest teilweise – an den Kunden weitergegeben. Günstiger kommt man kaum zum eigenen Haus! Das bedeutet aber nicht, dass das gewählte Haus am Ende wie jedes andere Modulhaus aussieht, da die Gestaltungsmöglichkeiten wie erwähnt entsprechend vielfältig sind.
Hausbau mit grünem Gewissen!
Das besondere Herstellungsverfahren, welches modulare Gebäude so preiswert macht, ist auch der Grund, warum diese Häuser so wenig Materialabfall produzieren. Es sind weniger Materialtransporte erforderlich, da die Materialien bereits beim Verlassen des Werks an ihren endgültigen Standort transportiert werden. Ein modulares Haus ist außerdem äußerst energieeffizient, was Kosten spart und die Umwelt vor unnötigen Belastungen schützt.
Modulhaus: Die Nachteile
Trotz aller genannten Vorteile gibt es auch ein paar Nachteile, die man bei einem Modulhaus in Kauf nehmen muss:
- Bei einem Modulhaus sind einige Zusatzkosten einzuplanen, die bei einem Massivhaus – zumindest teilweise – meist bereits inkludiert sind. So zum Beispiel Kosten für das Grundstück, einen Keller, das Fundament und für die Erschließung.
- Nicht alle Banken sind bereit, Modulhäuser klassisch zu finanzieren. Wenn es sich um ein bereits gebautes Haus handelt, ist ein Hauskredit oft möglich. Wird von Grund auf neu gebaut, muss jedoch oftmals eine andere Finanzierungsform her. Inzwischen bieten jedoch einige Modulhaushersteller ihre eigenen Finanzierungs- und Kreditprogramme an.
- Je nach Hersteller lässt sich nicht jedes gewünschte Detail realisieren. Teilweise gibt es nur die im Katalog bzw. Angebot vermerkten, standardisierten Extras.
Was kostet ein Modulhaus?
Die Kosten für die Hausstruktur selbst sind Festkosten, die im Voraus definiert werden. Hinzu kommen allerdings noch die angesprochenen Kosten für Grundstück, Fundament & Co. Im Allgemeinen sind modulare Häuser jedoch (teils deutlich) günstiger als klassische vor Ort gebaute Häuser. Die Preise für das Haus selbst beginnen bei etwa 40.000 Euro und sind nach oben offen.
Fazit
Das Modulhaus ist heute eine interessante Alternative zum klassischen Massivhaus. Neben dem günstigeren Preis locken weitere Argumente wie Zeitersparnis und eine maximale Individualisierung. Das Ganze sollte allerdings gut geplant werden, insbesondere hinsichtlich der zusätzlichen Kosten für Grundstück, Fundament etc.