Sie mussten oder wollten einen Baum in Ihrem Garten fällen und fragen sich jetzt, wie Sie den Stumpf am einfachsten entfernen können? Es gibt einige Möglichkeiten, einen solchen Baumstumpf inklusive Baumwurzeln zu entfernen. Je nach Beschaffenheit des Baumes empfehlen wir unterschiedliche Herangehensweisen.
Wenn der Baumstumpf allerdings nicht stört, kann er auch einen guten Dünger für Ihren Garten abgeben – dabei lassen Sie einfach der Natur ihren Lauf und helfen vielleicht an der einen oder anderen Stelle ein wenig nach.
Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen vier Arten, wie Sie Ihren Baumstumpf entfernen können.
Baumstumpf entfernen – welche Methoden gibt es?
Sie können einen Baumstumpf natürlich von einem Fachmann aus dem Bereich des Garten- und Landschaftsbaus entfernen lassen. Dafür müssen Sie mit Kosten von 90 bis 110 Euro pro Arbeitsstunde rechnen. Je nach Größe und Breite des Baumstumpfes können dabei einige Stunden vergehen, ehe der Stumpf wirklich beseitigt wurde.
Alternativ gibt es verschiedene Methoden, einen Baumstumpf auch selbst zu entfernen oder ihn im eigenen Garten sinnvoll zu nutzen. Die folgenden vier Varianten möchten wir Ihnen einmal kurz vorstellen:
- Verrotten lassen
- Ausgraben
- Oberflächlich entfernen
- Für Kreative: Baumstumpf umfunktionieren
Den Baumstamm verrotten lassen
Die wohl natürlichste Art, einen alten Baumstumpf zu nutzen, ist es, der Natur ihren Lauf zu lassen. Leider funktioniert das aber nicht immer ganz so, wie man es sich vorstellt. Denn Bäume sind echte Überlebenskünstler. Selbst ein gefällter Baum kann neue Triebe entwickeln und wieder neu austreiben.
Schon gewusst? So sorgen Sie dafür, dass Ihr Baumstumpf wirklich verrottet!
Damit Holz mit Sicherheit verrottet, muss der Baumstumpf einmal abgetötet werden. Ein effektives Mittel, um das zu erreichen, ist der Einsatz von Salz. Klassisches Kochsalz ist dafür ungeeignet, da es nicht nur den Stumpf abtöten, sondern auch das Erdreich rund um den Baumstumpf herum schädigen würde.
Bittersalz oder Steinsalz sind zwei beliebte Alternativen. Damit das Salz den Baumstumpf abtötet, müssen Sie folgende Schritte befolgen:
- Schneiden Sie den Stumpf so nah wie möglich über dem Boden ab.
- Bohren Sie mit einem 10er-Holzbohrer (oder größer) Löcher in den Stumpf. Die Löcher sollten 20 bis 30 Zentimeter tief sein.
- Füllen Sie die Löcher mit dem Salz auf und lassen Sie oben ca. 2 bis 3 Zentimeter Luft.
- Versiegeln Sie die Löcher mit flüssigem Wachs. So verhindern Sie, dass das Salz vom Regen ausgewaschen werden kann.
Wenn der Baumstamm abgestorben ist
Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Baumstumpf bereits abgestorben ist, können Sie ihn im Garten verrotten lassen. Das kann allerdings – ohne die Unterstützung einiger kleinen Hilfsmittel – acht bis 10 Jahre dauern. Wenn Sie den Vorgang beschleunigen möchten, müssen Sie erst einmal mit einer Kettensäge ein Schachbrettmuster in den Baumstumpf einsägen. Die Einschnitte sollten bis zum Boden reichen.
Alternativ können Sie auch sehr eng aneinander mehrere tiefe Löcher mit einem Holzbohrer bohren. Die Löcher oder die Rillen des Schachbretts füllen Sie dann mit halb verrottetem Kompost. Diesen sollten Sie vorher mit organischem Volldünger oder mit Kompostbeschleuniger mischen.
Im Frühjahr geben Sie jeweils ein paar zusätzliche Nährstoffe hinzu, indem Sie wieder etwas organischen Volldünger oder Kompostbeschleuniger nachfüllen. So werden die Pilzsporen und Mikroorganismen im Kompost dabei unterstützt, das Holz so schnell wie möglich zu zersetzen. Oft können Sie einen so behandelten Baumstumpf schon nach ein bis zwei Jahren ganz einfach zerschlagen und ihn so endgültig entfernen.
Den Baumstumpf ausgraben
Diese Variante braucht weniger Geduld – bringt aber viel mehr Anstrengung mit sich. Bei flach wurzelnden Bäumen mit einem eher dünnen Stamm wie Fichten, Birken oder Weiden ist das Ausgraben noch recht einfach. Hier stechen Sie einfach die dünnen Wurzeln rund um den Stumpf mit einem Stechspaten ab und graben den Stumpf aus. Dann können Sie diesen aus dem Boden ziehen und entsorgen.
Bei Tiefwurzlern wie Tannen beispielsweise oder bei großen und dicken Bäumen wird das Ausgraben schon deutlich anstrengender. Hier gibt es einen Trick, der aber bereits beim Fällen vorbereitet werden muss.
Um einen solchen Baumstumpf ausgraben zu können, sollten Sie den Baum nicht zu weit unten fällen. Viel mehr sollte der Baumstumpf rund 150 cm hoch stehen bleiben. Dann stehen Sie wiederum mit einem Stechspaten die dünnen Wurzeln rundherum ab und durchtrennen die dicken Wurzeln mit einer Axt.
Tipp: Um den Stumpf auszugraben, kann sich, je nach Größe des Stumpfes und Stärke der Wurzeln, der Einsatz eines Minibaggers lohnen.
Wenn Sie den Baum so von den meisten Wurzeln getrennt haben, nutzen Sie den Stumpf als Hebel. Bei besonders großen Stümpfen legen Sie eine Kette um den Stumpf und ziehen diesen mit dem Bagger um. Bei dünneren Stümpfen kann es ausreichen, den Baumstumpf einfach mehrfach in jede Richtung herunterzudrücken. Durch die Hebelwirkung löst sich der Stumpf von den restlichen Wurzeln und kann schließlich aus dem Erdreich gezogen werden.
Den Baumstumpf oberflächlich entfernen
Wollen Sie die Baumwurzeln nicht zwangsläufig beseitigen, kann auch eine oberflächliche Entfernung des Stumpfes ausreichen. Dafür nutzen Sie am besten eine Stubben- oder Baumfräse. Mit dieser können Sie die Teile des Baumstumpfs, die über den Boden hinausragen, problemlos entfernen.
Auch flache Wurzelausläufer werden hier oft direkt mit weggefräst. Wenn Sie das entstandene Loch mit Erde auffüllen, verrotten die verbleibenden Sägespäne und die abgetöteten Wurzeln von allein in der Erde.
Den Baumstumpf umfunktionieren
Sie können einen Baumstumpf allerdings auch sinnvoll nutzen, indem Sie ihn durchlöchern und ihn einfach so stehen lassen. Das schafft Lebensraum für Tiere, beispielsweise für Wildbienen, die gern ihre Eier in solche Löcher legen. So können Sie in Ihrem Baum einen bienenfreundlichen Bereich schaffen.
Eine Alternative bieten höhere Baumstümpfe. Hier können Sie zum Beispiel eine Vogeltränke aufstellen. Auch als Rankhilfe für Kletterpflanzen eignet sich ein solcher Baumstumpf sehr gut.
Eine andere Möglichkeit, einen Baumstumpf sinnvoll zu nutzen, ist die Integration in ein Hochbeet. Wenn Sie ein solches Hochbeet rund um den Baumstumpf herum errichten und dieses dann befüllen, kann der im Hochbeet langsam verrottende Baumstumpf hier zusätzlich Nährstoffe liefern.
Fazit
Einen Stumpf samt Baumwurzeln zu entfernen ist mit einer Menge Arbeit oder viel Geduld verbunden. Alternativ können Sie einen Baumstumpf auch nutzen, um in Ihrem Garten neue Lebensräume für Tiere zu schaffen. Richtig verbaut, kann ein Baumstumpf auch ein Hochbeet mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen.